Frühkindliche Reflexe (KinFlex)

Kinflex ist eine sanfte und wirkungsvolle Methode, um die noch nicht integrierten, persistierenden frühkindlichen Reflexe zu hemmen.

KinFlex - Frühkindliche Reflexe - Norderstedt - Maya PfeilFrühkindliche Reflexe sind unsere allerersten Bewegungen. Diese entstehen schon im Mutterleib und werden durch äußere Reize ausgelöst. Sie laufen unwillkürlich und automatisch ab und haben verschiedenste Aufgaben, die für unsere Entwicklung notwendig sind.

Dies sind z.B. die Unterstützung des Geburtsvorgangs, den Aufbau, die Isolierung und Verknüpfung der Nervenzellen. Hierdurch kann die Muskulatur aufgebaut werden und der Aufrichtungsprozess wird unterstützt. Es werden ebenfalls das Sehen, Hören, Fühlen, Denken, Handeln, Gleichgewicht und die Wahrnehmung geschult. Die Reflexe sollten spätestens nach dreieinhalb Jahren integriert sein.

Ursachen

Es kann jedoch sein, dass der ein oder andere Reflex noch nicht integriert ist – auch bei Erwachsenen. Ursachen hierfür können sein:

    • vorgeburtliche Stress-Situationen: z.B. Stress, Sorgen, Unfälle, Infektionen oder Alkohol-/ Drogenkonsum…
    • Gründe während der Geburt: B. ein Kaiserschnitt, eine Frühgeburt oder Saugglocken-/ Zangengeburt.
    • Traumata jeglicher Art können dafür verantwortlich sein, dass ein Reflex, der schon integriert war, wie eine Sicherung wieder „rausfliegt”. Das passiert nicht nur bei Kindern, sondern auch bei Erwachsenen.

Nicht integrierte Reflexe können im Unterbewusstsein für ständige Unruhe und Übersprunghandlungen sorgen, sodass das Kind sein Potenzial nicht abrufen kann. Es ist unkonzentriert, unordentlich und oft auch tolpatschig.

Um Bewegungen bewusst und willkürlich ausführen zu können, müssen die Reflexe gehemmt sein. So werden die Nervenbahnen zwischen Gehirn und Körper gefestigt, die einzelnen Gehirnanteile ausgereift und die Muskelspannung im Körper entwickelt. Dadurch kann das Kind sich optimal entwickeln und muss keine großen Anstrengungen unternehmen, um gegen die Reflexe „anzukämpfen“. Ihr Kind kann sein ganzes Potential entfalten und braucht nicht das Gefühl haben, mit einer angezogenen Handbremse zu fahren.

Das könnte Ihnen bei Ihrem Kind auffallen, wenn die Reflexe noch nicht gehemmt sind:

    • Ihr Kind ist leicht ablenkbar, hat Schwierigkeiten ruhig sitzen zu bleiben
    • Es hat eine verkrampfte Stifthaltung und ist im Umgang mit Messer und Gabel ungeschickt
    • Es hat Konzentrations-/ Koordinationsprobleme, ist unordentlich, schusselig und unpünktlich.
    • Ihr Kind tut sich schwer beim Lesen, Schreiben und mit der Rechtschreibung
    • Es nässt ungewöhnlich lange ein
    • Es hat ein eingeschränktes Selbstwertgefühl
    • Ihr Kind hat vielleicht auch Probleme in der Kontaktaufnahme mit anderen und ist ängstlich oder bekommt manchmal Wutanfälle
    • Ihr Kind hat häufig Orientierungsproblem oder ein schlechtes Zeitgefühl
    • Ihr Kind hat Koordinationsprobleme in der Fein- und Grobmotorik
    • Es hat Gleichgewichtsstörungen
    • Ihr Kind ist sehr geräuschempfindlich
    • Es hat Löcher im Socken am großen Zeh, tut sich mit dem Schwimmen schwer, überstreckt seine Knie oder Ellenbogen Grobmotorik

Sie möchten gern überprüfen ob Ihr Kind fehlende Reflexe aufweist? Dann laden Sie sich gerne den KinFlex Fragebogen runter! Das Ausfüllen hilft Ihnen dabei zu erkennen, ob eine KinFlex® Behandlung für Ihr Kind notwendig sein könnte.

Reflex-Übersicht

In der folgenden Reflex-Übersicht können Sie sich einen Eindruck verschaffen was passieren kann, wenn ein Reflex nicht integriert ist. Das gilt nicht nur für Kinder, auch bei vielen Erwachsenen sind nicht alle Reflexe integriert.

Furcht- / Lähmungsreflex: sorgt für angemessenen Umgang mit Stress-/ Schrecksituationen. Diese Kinder haben ihre Schultern oft hochgezogen, sind schüchtern, hochsensibel und ängstlich. Sie erstarren in Schrecksituationen, viele Menschen stellen Stress für sie dar. Sie zeigen eine schlaffe Körperhaltung mit schlechter Koordination und Gleichgewicht.

Moro-Reflex: diese Kinder zeigen oft Wutausbrüche, haben Schwierigkeiten, Zuneigung zu zeigen und anzunehmen. Sie haben Probleme in der Kontaktaufnahme und über-reagieren oft, nicht der Situation angemessen und sträuben sich gegen Neues und Veränderungen. Sie haben Stimmungsschwankungen, können sich schlecht anpassen und spielen nicht gerne mit anderen Kindern. Kritik, Wettbewerb und Stress werden schlecht ertragen. Es besteht eine Überempfindlichkeit der Sinne, besonders der Augen bei Helligkeit.

Bonding-Reflex: ist der emotionale Abschluss der Geburt: der Herzschlag der Mutter entspannt, beruhigt, sorgt für die Bindung und emotionale Beziehungen. Die Kinder sind ängstlich, wollen nicht alleine sein, brauchen viel Zuspruch und Aufmerksamkeit. Sie provozieren gerne, sind nachtragend, oft der Familienclown, und kommen mit Autoritätspersonen nicht zurecht. Sie haben Angst zu versagen.

Landau-Reflex: die Kinder haben eine steife Körperhaltung, die Knie meist durchgedrückt, und Probleme beim Erlernen des Brustschwimmens. Insgesamt Schwierigkeiten bei der Koordination des Ober- und Unterkörpers.

Tonischer Labyrinthreflex, TLR vorwärts: diese Kinder setzen sich bei jeder Gelegenheit auf den Boden oder lehnen sich an. Stehen ist anstrengend, sie haben eine schlechte Körperhaltung und einen runden Rücken. Sie stabilisieren sich, indem sie die Arme verschränken oder die Daumen in die Gürtelschlaufen schieben.

Tonischer Labyrinthreflex, TLR rückwärts: sie bewegen sich steif, gehen oft auf Zehenspitzen. Sie haben Schwierigkeiten beim Einschätzen von Raum, Tiefe, Entfernung und Geschwindigkeit. Sie sind ständig in Bewegung, um das Gleichgewicht zu halten. Es fällt Ihnen schwer sich zu organisieren, z.B. aufzuräumen, haben ein schlechtes Zeitgefühl, sind vergesslich.

Symmetrisch Tonischer Nackenstellreflex, STNR: diese Kinder haben Schwierigkeiten bei Übergängen von einem zum anderen Lebensabschnitt.
Sie lümmeln am Tisch, sitzen gerne auf einem oder beiden Beinen und wickeln die Füße um die Stuhlbeine. Sie haben Probleme mit dem Abschreiben von der Tafel und nach dem Aufblicken wieder die richtige Zeile zu finden. Ihre mündliche Leistung ist besser als die schriftliche. Oft ist der Ellenbogen überstreckt.

Asymmetrischer Tonischer Nackenstellreflex, ATNR: ermöglicht die Lateralität.
Diese Kinder schreiben nicht gerne, immer nur kurze Aufsätze, und ihre Rechtschreibung ist fehlerhaft. Beim Schreiben ohne Linien fallen die Zeilen nach rechts ab, sie drehen oft das Heft beim Schreiben und vertauschen Buchstaben oder lassen sie aus. Alle Überkreuzbewegungen sind erschwert. Schauen sie beim Fahrradfahren nach rechts, fahren sie auch nach rechts.

Amphibien-Reflex: ermöglicht das Erlernen von Krabbeln und Kriechen.

Spinaler Galant: diese Kinder können nicht still sitzen, bewegen sich mit einseitiger Hüftrotation, sind hyperaktiv und haben einen unruhigen Schlaf. Mangelnde Blasenkontrolle, Bettnässen bis nach dem 5. Lebensjahr und Verdauungsstörungen. Die Kinder sind überempfindlich am Rücken und vertragen keine enge Kleidung oder Gürtel, die Schildchen müssen aus der Kleidung herausgeschnitten werden. Fehlhaltungen, Skoliose und ein schiefer Gang sind möglich.

Babinski-Reflex: zeigt sich durch Löcher im Socken am großen Zeh, Halux Valgus und Fersensporn.

Palmar-Reflex: steht in engem Zusammenhang mit dem Saugreflex. Er zeigt sich durch Zähneknirschen, unwillkürliche Zungenbewegungen und undeutliches Sprechen. Eine schlechte Handschrift, mangelnde Stifthaltung und Feinmotorik mit Mundmitbewegung werden oft beobachtet.

Saugreflex: Probleme mit erster Nahrungsaufnahme, das Essen wird mit der Zunge wieder aus dem Mund herausgeschoben. Schluckbeschwerden, sabbern und fehlender Mundschluss. Bei diesen Kindern ist später oft eine Gebisskorrektur mit einer Zahnspange nötig. Sie haben Sprach- und Artikulationsprobleme wie Lispeln und Buchstabenverschlucken, sie sind hypersensibel im Lippen- und Mundbereich.

So hat jeder frühkindliche Reflex seine Aufgabe und seine Tücke, wenn er noch aktiv ist.

Mit KinFlex werden die Bewegungsmuster der Reflexe nachgeholt und im Körper integriert. Durch die kinesiologische Unterstützung wird getestet, welche Reflexe noch aktiv sind, und mit Hilfe von kinesiologischen Korrekturen, aktiven, passiven und isometrischen Bewegungen in Kombination mit einer Bilateralen Hemisphären Musik wird deren Integration ermöglicht.

 

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